Bergtour zur Ötzi Fundstelle
Am letzten Juliwochenende fuhren die Jedermänner ins Ötztal, um ihre Anfang des Jahres geplante Bergtour durchzuführen. Stau frei kamen wir nach ca. 5 Stunden Fahrzeit in Vent an. Vom Bergsteigerdorf Vent wanderten wir zu der auf 2500 m gelegenen Martin Busch Hütte. Von der Hüttenwirtin bekamen wir ein geräumiges Matratzenlager zugewiesen. Die nächsten drei Nächte war das unser Zuhause. Das erlaubte uns, von der Hütte aus Tagestouren mit leichtem Gepäck zu unternehmen.
Am zweiten Tag haben wir die Kreuzspitze (3455 m) bestiegen. Ein leichter, aber anstrengender Hochgebirgsweg führte uns auf den faszinierenden Aussichtsberg. Dabei sollte das Wetter mitmachen. Und es machte mit. Es war besser als die Vorhersage. Nach drei Stunden anstrengender Wanderung über steinige Bergwiesen, an Bergseen vorbei, Geröll und grobes Urgestein kamen wir am Gipfelkreuz an.
Auf dem Gipfel hatten wir eine schöne Aussicht auf die Ötztaler Gletscherwelt. Similaun, Wildspitze, Weißkugel, usw. bildeten eine traumhafte Hochgebirgskulisse. Beim Abstieg machten wir noch einen Abstecher an einen der Bergseen. Wenige von uns streckten ihre Füße zur Abkühlung hinein. Was bei den niedrigen Wassertemperaturen sehr schnell gelang.
Jetzt hofften wir auf das gleiche Wetter am nächsten Tag. Denn einige von uns wollten den Similaun, 3600 m, besteigen. Gutes Wetter sollte für die etwas anspruchsvollere Gletscher-Hochtour über den Niederjochferner die Voraussetzung sein. Dafür haben wir ein 50 m Seil, Steigeisen und Pickel mitgenommen. Um 7 Uhr marschierten wir von der Hütte los. Entlang dem Niedertalbach ging es zur Similaun Hütte, 3016 m, die wir um 9 Uhr erreichten. Von schönem Wetter keine Spur. Eine dichte Wolkendecke verhüllte den Similaun. Temperaturen um null Grad, kalter Wind und Graupelschauerließen uns kurz in der Similaun Hütte verweilen. Die Gletschertour mussten wir wegen des schlechten Wetters streichen. Aber wir hatten ja noch die Ötzi Alternative.
Von der Similaun Hütte kletterten wir über kurze seilversicherte Passagen, Blockwerk und Geröll hinauf zum Tisenjoch (3210 m). Dort ist der „Mann vom Similaun“, genannt Ötzi, 1991 gefunden worden. An der Fundstelle wurde zu Ehren der 5000 Jahre alten Gletschermumie ein Denkmal errichtet.
Bei kühler Witterung machten wir uns auf den Weg zurück zur Martin Busch Hütte, die wir
um 13:30 Uhr, ohne nass zu werden, erreichten. Am nächsten Tag stiegen wir von der Martin Busch Hütte in 2 Stunden hinab nach Vent und fuhren nach Hause. Es war ein sehr schönes Bergwander-Wochenende mit guter Kameradschaft und geselligen Hüttenabenden.