Vier Gipfel und drei Klettersteige

Die Alpin Sport Gruppe der Jedermänner war am letzten Juliwochenende zum Bergwandern und Klettersteiggehen auf der Wormser Hütte (2307 m) im Montafon. 12 Teilnehmer*innen kamen Stau frei nach ca. 4 Stunden Fahrzeit in Schruns an. Als Aufstiegshilfe nutzten wir die Zamangbahn bis zur Bergstation Kapell. Von dort aus wanderten wir am Schwarzsee, Kälbersee und Herzsee vorbei zur Wormser Hütte. Auf halbem Weg lag der Übungsklettersteig Kälbersee. Verbunden mit einer Mittagsrast absolvierten wir zwei anspruchsvolle und herausfordernde Klettersteige der Schwierigkeiten B und C. Dies sollte uns auf den am nächsten Tag geplanten Hochjoch Klettersteig vorbereiten.

Auf der Wormser Hütte wurden wir mit einer Runde Schnaps aufs Haus empfangen. Die nächsten drei Nächte war das unser Zuhause. Die Wormser Hütte liegt hoch oben in einer Senke zwischen Sennigrat und Kreuzjoch und bietet einen wunderschönen Blick auf das Bergpanorama der Silvretta und des Rätikons.

Am Morgen des zweiten Tages teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Die erste Gruppe machte die Seenweg Rundwanderung, die über den Herzsee, den Schwarzsee, und den Seebligasee und zurück über den Sennigrat wieder zur Wormser Hütte führte. Die Klettersteiggeher begleiteten die Wanderer bis zum Schwarzsee und stiegen dann in den Hochjochklettersteig ein.

Wanderer und Klettersteiggeher vor dem Abmarsch

Der Hochjoch Klettersteig ist ein anspruchsvoller Klettersteig mit zwei C-Stellen. Er führte im ersten Drittel steil nach oben zum Hochjoch Gipfel (2520 m). Das war der schwierigste Teil.

Jedermänner im Hochjoch Klettersteig

Als Schmankerl gab es am Ende dieses Drittels zwei Seilbrücken, die in schwindelerregender Höhe zu überwinden waren.  Oben angekommen hatten wir uns redlich die Mittagspause verdient. Die letzten zwei Drittel des Klettersteigs waren leichter als dasjenige zuvor. Der weitere Weg führte über einen langen Grat zum Kapelljoch, auf dem es links und rechts in die Tiefe ging. Umsicht und Trittsicherheit waren notwendig, um sich nicht unnötig in Gefahr zu begeben. Am Nachmittag kehrten die Wanderer und Klettersteiggeher zur Wormser Hütte zurück und genossen das schöne Wetter und das Bergpanorama auf der Hüttenterrasse bei Apfelstrudel und Kaiserschmarrn.

Am Samstagmorgen brachen wir zu einer gemeinsamen Rundwanderung auf. Zuerst ging es hoch auf das Kreuzjoch (2398 m).  Danach bestiegen wir die Zamangspitze (2387 m) und wanderten hinab zur Zamangalpe (1860 m), in der wir die Mittagsrast einlegten.  Von nun an ging’s wieder ca. 600 Meter bergauf, um zurück auf die Wormser Hütte zu kommen. Am frühen Nachmittag auf dem Grasjoch (1975 m) angekommen, fühlten sich sieben Wanderer bei schönstem Bergwetter noch fit genug, den Scheimersch (2420 m) als vierten Gipfel zu besteigen. Dadurch verlängerte sich ihre gesamte Wanderzeit um ca. 3 auf 7 Stunden. Dabei musste diese Gruppe auch ein paar Regentropen in Kauf nehmen, während die anderen die Wormser Hütte trockenen Fußes erreichten.

Es waren drei herrliche Tage in den Bergen, das Wetter hat mitgemacht und wir konnten die geplanten Touren durchführen. Auf der Hütte war das Essen gut.  Am letzten Abend hob sich die Hüttenstimmung durch gemeinsames Singen bekannter Bergsteigerlieder, die von einem Schwaben Trio mit Gitarre begleitet wurden.

Am Sonntagmorgen verabschiedeten wir uns vom Hüttenwirt, stiegen den Sennigrat Weg hinab zur Bergstation Kapell, fuhren mit der Seilbahn ins Tal und mit dem Auto nach Hause. Es war ein sehr schönes Bergwander-Wochenende mit guter Kameradschaft und geselligen Hüttenabenden.